Die Auswirkungen der Covid19-Pandemie sind an niemandem spurlos vorbeigegangen, auch an unseren Freiwilligen nicht. In den Einsatzstellen waren sie zusätzlichen Belastungen ausgesetzt und von einer Erholung ist in diesen Bereichen noch nicht wirklich zu sprechen. Die Lage ist und bleibt angespannt.
Wir haben einen Jahrgang an Freiwilligen erlebt, der an und über seine Grenzen gegangen ist, junge Menschen, die mehr und schneller reifen mussten, als es die vor ihnen bedurften. Gleichzeitig sind gerade die 16 bis 18jährigen um wichtige Erlebnisse und Lebenserfahrungen geprellt worden. Dies haben wir mit großer Sorge beobachtet. Dem nachfolgenden Jahrgang ist es in dieser Hinsicht nicht viel besser ergangen, weshalb wir uns veranlasst sehen, zu handeln.
Deshalb haben wir beschlossen mit einem einmaligen Kraftakt unser Kurswochenkonzept anzupassen und dieses für zwei Jahre mit unseren Einsatzstellen und unseren Freiwilligen zu evaluieren. Dieses angepasste Konzept soll die Begleitung enger gestalten und den Anteil an Praxisreflexion stärken, auch und gerade um problematische Entwicklungen schnell erkennen und ihnen entgegensteuern zu können. Im neuen Kursjahr wird es nur 3 Kurswochen statt 5 geben. Den Rest der gesetzlich vorgeschriebenen 25 Bildungstage verteilen wir auf einen Starttag für jede Gruppe und 9 einzelne Bildungstage in einer Kleingruppe. Dieser Bildungstag findet in einem etwa vierwöchigen Rhythmus statt.
Durch die Praxisreflektionstage in kleinerer Besetzung wollen wir die persönliche Begleitung coronasicher machen und mehr Zeit für den oder die Einzelne zur Verfügung stellen. Indem wir den Fokus der Praxisreflexion auf die einzelnen Beratungstage richten, bleibt in den Kurswochen mehr Zeit für das Erleben von Gruppe und den gemeinsamen Austausch, welcher in den letzten beiden Jahren ebenfalls zu kurz gekommen ist.