Anna

Anna: Ein schwieriger Wahlwochenprozess

Alles in allem war der Wahlwochenprozess in der Planungsphase ziemlich anstrengend und nervenaufreibend. Als wir uns jedoch schließlich auf ein Ergebnis geeinigt hatten war die Stimmung innerhalb der Gruppe umso besser und der Zusammenhalt gestärkt. Hilfreich bei der Lösungsfindung war vor allem, dass wir eine reine Mädchengruppe sind.

Somit waren die Themenvorschläge von vornherein auf „Mädchenthemen“ beschränkt. Außerdem konnten aufgrund unserer heterogenen Gruppe viele verschiedene „Ressourcen“ von den einzelnen Mitgliedern mit eingebracht werden. Auch unsere Teamerinnen haben uns mit ihren „in-puts“ gut unterstützt, zum Beispiel indem sie uns mit Hilfe des „Schneeball-Prinzips“ gezeigt haben, wie wir uns aus den ganzen Themenvorschlägen gemeinsam und schnell auf eines einigen können. 

Problematisch bei der Entscheidungsfindung war vor allem der extreme Altersunterschied innerhalb unserer Gruppe. Auffällig war vor allem, dass die älteren kompromissbereiter und offener waren als die jüngeren. Auch der Zeitdruck unter dem wir standen hat den Druck und die Spannung erhöht, denn wir mussten uns bis zu einem bestimmten Zeitpunkt auf ein Wahlwochenthema geeinigt haben, mit dem jedes Gruppenmitglied einverstanden war. Ansonsten wäre die Wahlwoche eine normale Seminarwoche geworden und jeder wollte die Möglichkeit, diese Woche selber und alternativ zu gestalten, nicht ungenutzt lassen.

Außerdem war es uns auferlegt ein Thema zu finden, das die herausgearbeiteten Ziele für die Gruppe ( in unserem Fall waren dies: „Ressourcen der Gruppe nutzen“, „Anderssein möglich machen“ und ……) beinhalten sollte. Dies hat die Themenfindung zusätzlich erschwert. Als wir uns schließlich auf ein Thema geeinigt hatten, ist eine extreme Last von uns gefallen. Als Gruppe sind wir danach definitiv enger zusammen gewachsen, weil jeder stolz war, dass wir es geschafft hatten, uns auf ein Thema zu einigen, das jedem zusagte. In unserem Fall war das gewählte Wochenthema „Hüttengaudi“ mit viel Sport, Kreativität, Grenzen austesten, kochen und backen und jeder Menge Spaß. 
Als das Thema stand ist in der Gruppe eine Art Euphorie entstanden.

Ich habe mich aktiv am Entscheidungsprozess beteiligt und da wir in kleinen Gruppen zunächst Themenvorschläge entwickelt haben, hat sich jeder mit einbringen können. Durch das „Schneeballprinzip“ war jeder in die Entscheidungsfindung involviert. Es war immer genug Raum Kritik zu äußern, was viele auch getan haben. Während des Entscheidungsprozesses hatten wir einmal einen Tiefpunkt erreicht, weil es schien als würden wir keine Einigung finden. Wir haben uns nur im Kreis gedreht und bestimmte Themenvorschläge totdiskutiert. Zu diesem Zeitpunkt war bei vielen eine Art Resignation und Müdigkeit zu bemerken. Aber als wir letztendlich doch ein Thema fanden, womit alle zufrieden waren, war die Erleichterung und die Freude umso größer.